Rassebeschrieb
Grösse
klein
Höhe
33 – 38 cm
Gewicht
6 – 8 kg
Lebenserwartung
12 – 16 Jahre
Fellstruktur
dicht, rauh, wetterfest mit guter Unterwolle
Farben
Schwarz und Loh, Blau und Loh, Rot, Weizenfarben, Rotgrizzle, Leberbraun, Blau oder Schwarz
Geeignet als
Familien- und Begleithund
Herkunft und Geschichte
Die Lakeland Terrier stammen ursprünglich aus Grossbritannien und werden seit Anfang des 19. Jahrhunderts gezielt gezüchtet. Kleine und wendige Terrier sind seit Jahrhunderten auf den britischen Inseln im Einsatz als mutige Rattenfänger aber auch für die Jagd auf wehrhaftere Gegner wie Füchse und Marder. Zum Schutz ihrer Schafherden vor Füchsen züchteten die Bauern des Lake Districts diesen furchtlosen kleinen Kämpfer, welcher in der Lage ist den Angreifer mutig bis in seinen Bau zu verfolgen und notfalls sogar zu töten.
Durch die Einbeziehung des Border Terriers wurde das Fell drahtiger und wasserabweisend, was bei den feuchten englischen Klima Rechnung trug. Der Einbezug von Bedlington Terriern machte aus dem sehr scharfen, eigenständigen Terrier einen umgänglicheren Haus- und Hofhund.
Unter verschiedenen Namen wie „Cumberland Terrier“, „Fell Terrier“ oder „Westmoreland Terrier“ wurde die Rasse über mehr als 70 Jahre bereits rein gezüchtet. Durch Lord Lonsdale – dem ersten Präsidenten des Rassevereins „Lakeland Terrier Association“ – erhielt die Rasse im Jahr 1912 den Namen „Lakeland Terrier“. Im Jahr 1928 erfolgte dann die offizielle Anerkennung der Rasse durch den britischen Kennel Club.
Zucht und Kauf
Ausserhalb Grossbritanniens ist der Lakeland Terrier vor allem in den USA bekannt. Im übrigen Europa und in anderen Teilen der Welt gehört der Rassehund hingegen bis heute zu den eher seltenen Hunderassen. In der Schweiz gibt es Stand heute (2023) aktuell nur 2 offizielle Züchter.
Wer sich für den Lakeland Terrier interessiert und mit dem Gedanken spielt, einen Welpen dieser Rasse zu kaufen, sollte sich unbedingt an einen offiziellen Züchter wenden. Nur so kann sichergestellt werden, dass es sich um einen echten Lakeland Terrier und nicht um irgendeinen Mischlingshund mit Welsh-Anteil handelt. Der Vorteil eines Hundes aus einer anerkannten Zuchtstätte ist sicherlich, dass Sie sich bei der Gesundheit und der Wesensentwicklung weitestgehend auf die Rassebeschreibung verlassen können. Reinrassige Lakeland Terrier sind sehr robust und frei von rassetypischen Erbkrankheiten.
Gesundheit und Pflege
Häufige Tierarztbesuche und hohe Behandlungskosten müssen Sie als Besitzer eines reinrassigen Lakeland Terriers für gewöhnlich nicht fürchten. Wichtig ist, dass das Fell des Rassehundes regelmässig (alle drei bis vier Monate) fachgerecht getrimmt wird. Im Alltag erweist sich der Lakeland Terrier dank seines drahtigen und wasserabweisenden Haarkleids jedoch insgesamt als sehr pflegeleicht.
Persönliche Anmerkung:
Als Hundecoiffeuse mit unzähligen Auszeichnungen und jahrelanger Erfahrung sowohl mit ihren eigenen Lakeland Terriern als auch von vielen Kunden, gibt sie gerne Tipps zur Pflege und freut sich natürlich auch über Kundschaft:
Hundesalon Grooming Fire
Haltung und Erziehung
Etwas aufwändiger als die Pflege ist bei der Haltung des Lakeland Terriers die Erziehung. Wie alle Terrier besitzt auch der Lakeland einen gewissen Dickschädel und testet gerne mal seine Grenzen aus – sofern er diese nicht bereits als Welpe von seinem Besitzer gezeigt bekommen hat. Wer aber bereits von Anfang an konsequent an der Erziehung arbeitet, wird jedoch erfreut sein, wie lernbereit und folgsam der Lakeland Terrier sein kann. Eine konsequente, aber liebevolle Erziehung auf Basis der positiven Verstärkung wird sich bei diesem quirligen Terrier auf jeden Fall auszahlen und den gemeinsamen Alltag von Hund und Mensch ungemein erleichtern.
Auch das Zusammenleben mit Kindern sollte sehr gut funktionieren – schliesslich wird der lebendige kleine Hund nie müde, mit Menschen zu spielen. Wichtig ist, dass die Kinder dabei lernen, die Bedürfnisse des Hundes zu respektieren und Rücksicht zu nehmen.
Gemeinsame Unternehmungen
Aktive Menschen, die gerne viel Zeit in der Natur verbringen, werden mit dem Lakeland Terrier sicherlich viel Freude haben. Denn als ehemaliger Jagdhund ist der Engländer nicht nur sehr ausdauernd und furchtlos, sondern auch sehr menschenbezogen und aufmerksam. Unter liebevoller und konsequenter Führung entwickelt er sich zu einem tollen Begleithund, der seinen Menschen immer zur Seite steht und sich auch in der Stadt, im Bus oder im Restaurant zu benehmen weiss.
Für alleinstehende Menschen, die Vollzeit arbeiten, ihren Hund viel allein lassen müssen und in ihrer Freizeit die Hausschuhe den Jogging- oder Wanderschuhen vorziehen, ist dieser Terrier nicht geeignet. Unterforderte und gelangweilte Hunde entwickeln unerwünschte Verhaltensweisen, die schnell zu ernsthaften Schwierigkeiten im Zusammenleben führen können. Dazu gehört auch dauerhaftes Bellen. Wird der Lakeland Terrier jedoch genügend ausgelastet, gefordert und erzogen sollte das Bellen keine Probleme bereiten. Je mehr er sich auspowern darf, desto ruhiger wird er sich zeigen.
Schwächen
In Situationen, wo sein Mensch einem anderen Hund mehr Aufmerksamkeit schenkt als ihm und den anderen Hund womöglich streichelt, kann der sonst eher unkomplizierte Hund bisweilen ziemlich eifersüchtig werden.
Neben der Eifersucht hat der Lakeland Terrier auch eine Schwäche fürs Jagen – schliesslich ist ihm diese Eigenschaft jahrzehntelang angezüchtet worden. Ein gewisser Jagdtrieb ist ihm bis heute geblieben, wenngleich er in den vergangenen Jahren als Haushund etwas ruhiger wurde. Erfährt er genügend Beschäftigung, die ihn sowohl körperlich als auch geistig herausfordert, erweist sich die Rasse trotz seiner Terrier-Verwandtschaft jedoch insgesamt als recht ruhiger und ausgeglichener Charakter, der viel gute Laune verbreitet.
Ernährung
Trotz seiner Aktivität begnügt sich der Lakeland Terrier mit recht kleinen Futtermengen. Wichtig ist, dass die Fleischmahlzeit hochwertig ist und alle nötigen Nährstoffe liefert, die der Hund braucht.
Sehr beliebt unter den Hundehaltern ist in den letzten Jahren das so genannte BARFen geworden, eine „biologisch artgerechte Rohfütterung“, allerdings erfordert dieser Art der Ernährung ein gutes Vorwissen und genaue Kenntnisse über den Nährstoffanteil der Lebensmittel und des Bedarfs des Hundes. Dies ist etwas aufwändiger und teurer, aber auch gesünder.
Wer diese Zeit nicht aufbringen kann, kann seinen Hund auch mit hochwertigem Trockenfutter oder Nassfutter ernähren.
Passt die Rasse zu mir?
Wer temperamentvolle Hunde mag und gerne Aktivitäten an der frischen Luft, sei es im Wald, im Park, auf dem Feld oder dem Hundesportpatz, unternimmt, wird mit dem Lakeland Terrier garantiert auf seine Kosten kommen. Gleichzeitig erweist sich dieser Rassehund aufgrund seiner geringen Grösse und seiner Lernbereitschaft auch als geeigneter Begleithund für Stadtmenschen sowie für Hundeanfänger – sofern diese über genügend Zeit und Engagement verfügen, sich ihrem herausfordernden Rassehund zu widmen. Wenn Sie unsicher sind, ob der Lakeland Terrier zu Ihnen und Ihrer Familie passt, wenden Sie sich an uns oder andere erfahrene Terrier-Besitzer.